DIE UMGEBUNG VON GARBAGNA

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Garbagna veduta aerea

Garbagna war ursprünglich ein Bauerndorf und ist heute das wichtigste Einkaufszentrum im Grue-Tal.

Es gehört zum Verband der Gebirgsgemeinden des Curone-, Grue- und Ossona-Tals.

Hier kann man die typische „ligurische“ Architektur bewundern: die hohen zusammengedrängten Gebäude, die charakteristischen Strassen und Bogengänge, die geschnitzten Portale und Bauwerke, wie die Fieschi-Alvigini, Cervini und Doria, wo einst der Kommissar des Lehnsherrn wohnte.

Im Ortszentrum befindet sich ein sehenswerter Platz mit einem Brunnen unter einem alten Steinbogen.

Neben der Kirche trifft man auf den ältesten Platz von Garbagna, der bekannte “a piassa da l’urmu”, oder ‘piazza dell’olmo’, wo eine hundertjährige Ulme steht.

Hier, in der bekannten “platea sub ulmo”, wurden Abkommen unterzeichnet, den Bürgern Belehrungen erteilt und Handelsgeschäfte abgeschlossen.

Diesen Platz charakterisiert auch ein riesiger dunkler Stein, der sogenannte “a prega da l’urmu”; er diente als Richtersitz, wo die Urteile ausgesprochen wurden.

Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurden die Wagenräder auf diesem Stein geformt und man kann die Zeichen von diesem Gebrauch noch heute erkennen.

Die Kirche ist dem Heiligen Giovanni Battista geweiht und gehört zu den romanischen Wehrkirchen. Hier befinden sich ein Kruzifix und eine hölzerne Madonna, die der italienische Maragliano geschnitzt hat; außerdem gibt es eine moderne und eine aus dem siebzehnten Jahrhundert stammende Orgel (die älteste im Bistum Tortona).

Das Pfarrarchiv beherbergt Pergamente und antike Bücher aus dem 9./15. Jahrhundert und ein seltenes Messbuch aus dem 7./8. Jahrhundert. Neben der Kirche befindet sich die romanische Basis des primitiven Kirchturms, der 1828 von einem Erdbeben zerstört und danach wieder aufgebaut wurde.

oratorio di San Rocco

Auf dem Doria-Platz steht das Oratorium von San Rocco, das eine mit beschädigten Fresken geschmückte Fassade von Carlone besitzt. Es ist der Sitz einer noch aktiven Gemeinschaft, wo die Institutionen sich mit riesigen kunstvollen Kruzifixen versammeln. Neben dem Dorf liegt eine Schlossruine mit einem viereckigen Turm. Heute ist er renoviert und wird beleuchtet.

Oberhalb von Garbagna, im Gebiet des Sees Lago di Feiga, Santuario della Madonna del Lago befindet sich das Gotteshaus der Madonna des Sees, das 1341 errichtet wurde, als die Muttergottes einem von Geburt an stummen Hirtenmädchen erschien.

Das Mädchen erlangte die Sprache wieder und es wurde eine Pilgerstätte errichtet, die die Menschen besonders jeden Freitag im Mai besuchen (der Hauptfeiertag ist am dritten Freitag im Mai, mit einer Prozession).

Heute ist Garbagna vor allem für das Handwerk der Möbelherstellung, den Antiquitätenhandel, die Gastronomie und den Obstbau bekannt.

ciliege

Die Kirsche “Bella di Garbagna” ist mit einer Anerkennung von Slow Food ausgezeichnet worden. Das Kirschenfest im Juni und das Kastanienfest im Oktober gelten als Touristenattraktionen.

(Unser Dank geht an die Gebirgsgemeinden Curone, Grue und Ossona).


credits: Dr. Lucia Nonna